Erfolgreicher Nürburgring Geburtstag

Die erste Ausgabe der Nürburgring Classic ging am Sonntag, den 18. Juni 2017 mit dem letzten Rennlauf, dem 3-Stunden-Rennen als „ADAC Eifelrennen“ (Teilnehmer waren die FHR Langstrecke und die Youngtimer Trophy) sowie dem abschließenden Lauf der Nürburgring Classic Masters Experience XXL, nach 3 Tagen abwechslungsreicher Legends-on-Track-Läufe und insgesamt 18 Rennen, erfolgreich zu Ende.

Neues Format lockt Besucher in die Eifel

Mehr als 17.000 Zuschauer kamen zum Jubiläum des legendären Nürburgrings in die Eifel. Denn taggenau vor 90 Jahren war die Eifelrennstrecke auch schon damals mit einem „Eifelrennen“ eröffnet worden, welches Rudolf Caracciola gewonnen hatte. Mit dem neuen, besonders (mit)fahraktiven und publikumsnahen Format der „Nürburgring Classic“ wurde also nicht nur der Geburtstag der Strecke gefeiert, sondern auch eine weitere Veranstaltung im historischen Motorsport am Nürburgring vorgestellt.

 


Die Nürburgring Classic kann jährlich ein spannendes Format für echte Rennfahrer und viele Rennsport-Fans werden. „Sei Rennfahrer für ein Wochenende“ lautet daher eine der Überschriften über dem Motorsport-Meeting.

Das Octane-Magazine titelte „Weekend-Heroes“ und traf damit genau die Ausrichtung des Meetings: Jeder kann Rennen fahren. Lässig aufbrechen zur Rennstrecke, auf eigener Achse anreisen, in den Baumwolloverall schlüpfen und dann die Rennstrecke unter die Räder nehmen ...am Abend mit Freunden den Tag stimmungsvoll Revue passieren lassen…

 

Unglaubliche Bandbreite in den Startfeldern

Es gab zahlreiche Sonderläufe, in denen historische Fahrzeuge und sportliche Klassiker mit Herzblut und viel Mut bewegt wurden und es gab Rennläufe, in denen die „Profis“ im historischen Motorsport knallhart um Meter und Sekunden kämpften und dabei auch das Material in keiner Weise schonten. Abgestimmt in verschiedenen Läufen bot sich so immer ein sortenreines Bild mit sortenreinen Starterfeldern und eine schier unglaubliche Bandbreite im historischen Motorsport.

 


Der Kampf der Zwerge begeisterte ebenso wie die Monoposti oder die Vorkriegsfahrer. Die Gentle Drivers Trophy fuhr ebenso wie die 100-Meilen-Trophy und die HTGT. Sonderläufe zeigten die alte DRM und DTM  als „Tourenwagen Classics“ und Mercedes-Benz rückte mit dem Bereich Mercedes-Benz Classic gleich mit einer ganzen Phalanx spannender Rennfahrzeuge an.

Die Modelle SSK, S-Type und Rennsport S erinnerten an Rudolf Caracciola und den Sieg im Eröffnungsrennen, ein 190er Evo mit Roland Asch am Steuer schlug den Bogen zu den Rennen den „Jetzt-Zeit“ am Nürburgring. Die Historische Formel 2 aus England/HSCC erinnerte an die späten Sechziger und frühen Siebziger in der Eifel als noch die Nordschleife mit Formelwagen gefahren wurde.

 

Nordschleife und Grand Prix Kurs in Fahrer-Hand

Der Titelsponsor „Richard Mille“ ermöglichte ausgedehnte Zeiten für alle Besucher und Rennfans als Gridwalks in den Startaufstellungen, Grid-Girls nach historischem Muster und eine spektakuläre Gäste-und Einladungs-Fahrer-Versorgung in einer eigens hergerichteten Lounge.
 
Clubs trafen sich in der Mercedes-Benz Arena, Motorradfahrer erinnerten an die Bike-Heroes aus dem Jahr 1927, denn damals fand beim Eröffnungsrennen auch ein Motorradrennen statt. Mehr als 700 Starter gingen in den 18 Rennen und Sonderläufen an den Start – an allen drei Tagen wurde auch ausgiebig auf der Nordschleife gefahren, eben nicht „nur“ auf dem Grand-Prix Kurs.

 


Die Organisatoren machten damit ein Versprechen wahr, daß nämlich zu einem solchen Jubiläum an diesem besonderen Ort ganz bestimmt auch jeden Tag Rennen und Läufe auf der Nordschleife möglich sein würden.
 
Für Einsteiger gab es GLPS – Gleichmäßigkeitsläufe und Experience-Läufe auf der Nordschleife und auf dem Grand Prix Kurs. Ein Highlight für alle Hobby-Racer mit ihren Klassikern war der Lauf „Sportscars & GTs der Jahre 1950-1975“, in dem echte Gentlemen Driver ihre Healeys, Jaguar MK II und ETypen, die Porsche 356, Mercedes 300SL und Alfa Romeos u.v.a.m.  im rasanten Tempo um den Kurs bewegten.

 

 

Großes Vorkriegstreffen im historischen Fahrerlager

Einer von vielen hochkarätigen Anziehungspunkten war das Vorkriegstreffen im historischen Fahrerlager. Im Boxengeviert aus dem Jahr 1927 hatten sich 124 Prewars versammelt um an Caracciola und den Nürburgring mit seinen Rennschlachten vor dem zweiten großen Krieg zu erinnern. Das Treffen des Classic-Drivers-Vorkriegsclubs lockte dabei zahlreiche Bentleys. Mercedes-Benz Kompressorwagen, Lagondas, Bugattis, Rileys, Alvis u.v.a.m. – Teilnehmer kamen aus 8 Nationen und schufen ein authentisches Bild am Originalschauplatz. Die Wagen waren aufgereiht im Fahrerlager und in den Boxen und standen mit auskunftsfreudigen Piloten für jedermann greifbar im Paddock ausgestellt.

Ein vergleichbares und vergleichbar großes Treffen der Vorkriegsautos gab es 2017 in historischen Motorsportveranstaltungen in Deutschland an keiner Stelle – so unterstrich die Nürburgring Classic auch hier die ganz besondere Klasse mit hoher Teilnehmer- und Besucher-Orientierung.

Am Veranstaltungs-Samstag starteten die Vorkriegswagen beim „Elefanten-Rennen“ auf dem Grand Prix Kurs mit einem klassischen Le Mans Start vor vollen Rängen.

 

Feierliche Enthüllung der Caracciola–Büste

Am Freitagabend der Veranstaltung wurde um Beisein der Familie Caracciola, sowie Peter Meyer für den ADAC Nordrhein und Repräsentanten des Mercedes-Benz Museum und des Bereichs Classic in Anwesenheit des Präsidiums des veranstaltenden DAMC 05 e.V. im ADAC an der Auffahrt aus dem alten Fahrerlager ins Grand Prix Fahrerlager feierlich eine Stele mit lebensgroßer Caracciola–Bronze Büste enthüllt. Diese längst überfällige Ehrung für „Caratsch“ an passender Stelle erinnert fortan an einen der erfolgreichsten und legendärsten deutschen Rennfahrer.

 


 
Der Sonntag der Nürburgring Classic 2017 gehörte dann dem „Eifelrennen“ – dem 3 –Stunden Rennen mit Beteiligung der FHR und der Youngtimer Trophy. In drei Gruppen/Grids gingen nahezu 170 Starter auf den Gesamtkurs aus Grand Prix Strecke und Nordschleife. „That´s racing – pur“ urteilten die Fachleute. Vorher war zum Gridwalk das Starterfeld in allen drei Startaufstellungsgruppen geöffnet.

Selfies wurden geschossen, Fahrer hielten Small Talk mit Freunden und Familie, Besucher konnten ganz aus der Nähe –  mit Rennsport- und Formel 1-Gefühl – in der Startaufstellung einen Eindruck von Teams, Logistik, Aufwand und der Spannung vor dem Start bekommen. Wie in drei Geschwadern kamen dann die Startergruppen im fliegenden Start nach der Einführungsrunde an den Tribünen und Lounges vorbei und bescherten allen eine gehörige Gänsehaut, die unvergesslich bleiben wird.

 

Die neue Nürburgring Classic soll als internationales Motorsport-Meeting mit  (mit)fahraktiver Ausrichtung und spannenden Rennserien in Zukunft fortgesetzt werden. Sie steht damit in der Tradition des Oldtimer-Festival, Jan Wellem Pokal , der Historic Trophy und des legendären „Eifelrennen“, dessen Titel die Nürburgring Classic auch deshalb im Logo trägt.

Seit 1927 gibt es Eifelrennen am Nürburgring – im Jahr 2017 kehrte das Rennen zum 90. Geburtstag des unverwüstlichen und legendären Nürburgring wieder in die Rennkalender als „Eifelrennen-Nürburgring Classic“ zurück. Freuen Sie sich mit uns auf die Zukunft.